Partner
Die AbiBac-Partnerschule unseres Gymnasiums ist das Lycée Jean Macé in Lanester (Südbretagne). Während der gesamten Oberstufe organisieren beide Schulen Austausche und gemeinsame Projekte, in deren Rahmen die Begegnung der AbiBac-Gruppen beider Gymnasien stattfindet.
In der aktuellen Corona-Pandemie stehen digitale Projekte im Vordergrund: über verschiedene Plattformen (Teletandem, Padlet, …) stehen alle drei Jahrgänge in Kontakt zueinander, stellen sich vor und tauschen sich aus; Themen dabei sind u.a Leseempfehlungen, Videopräsentationen, Erlebnisse im AbiBac-Zug, Lieblingsmusik oder auch politisches Engagement. Auch für die Lehrkräfte ist alles sehr neu, aber wir freuen uns das Abenteuer mit unseren neuen Freunden in der Bretagne!
Gemeinsam erfolgreich in binationalen Teams arbeiten, sei es digital oder vor Ort, und anschließend guten Gewissens feiern gehen oder die Hoffnung pflegen, dass die Corona-Pandemie uns wieder reisen lässt - ein Modell für die europäische Zusammenarbeit in guten und in komplizierten Zeiten!
Im Gegensatz zu den Austauschfahrten in der Mittelstufe steht bei der Zusammenarbeit mit den Schülern und Kollegen unserer neuen Partnerschule Lycée Jean Macé in Lanester (Südbretagne) die gemeinsame inhaltliche Arbeit an einem gemeinsamen Thema im Vordergrund.
Da wir jetzt im Schuljahr 2020/21 die Zusammenarbeit neu starten, sei im Folgenden der Ablauf und die Inhalte eines der bisherigen Austausche mit unserer bisherigen Partnerschule bei Lille angeführt:
Am ersten Arbeitstag stand die Erkundung von Lille im Vordergrund; diejenigen Gruppen, die stadtgeographische Themen (Strukturwandel, Architektur) oder historische Themen mit lokalem Bezug gewählt hatten (Vauban und seine Festungen, Charles de Gaulle) arbeiteten nach der Stadtführung individuell in Gruppen weiter; andere führten Passantenbefragungen durch (Bedeutung des Sports in Lille im Vergleich zu Mainz, politisches Bewusstsein der Jugendlichen).
Am zweiten Arbeitstag fand am Vormittag eine gemeinsame Exkursion in ein Bergbaumuseum statt, die am Nachmittag in Gruppenarbeit aufgearbeitet wurde. Am dritten Arbeitstag haben die Gruppen ihre Ergebnisse zusammengetragen und ein Plakat oder eine Powerpoint-Präsentation vorbereitet. Nach dem Mittagessen wurden die Ergebnisse in der Aula der Gastschule präsentiert.
Am letzten Tag hatten dann die Schüler und Lehrer einen halben freien Tag, bevor am Nachmittag der Bus nach Mainz zurückfuhr. Trotz des intensiven Programms hatten die Schüler genügend Zeit, das Leben in den französischen Familien kennen zu lernen und sich mit den französischen Schülern auszutauschen.
Der Aufenthalt der französischen Schüler in Mainz war ähnlich organisiert: thematische Stadtführungen in Mainz und Frankfurt mit dem Verein „Geographie für Alle", Besuch des Druckladens und des Gutenberg-Museums, wie auch der Bundesbank und der Börse in Frankfurt. Diese Besuche dienten auch zur Recherche für die Gruppenarbeiten, die thematisch von Johannes Gutenberg bis zur Rolle Frankfurts als europäischer Finanzmetropole reichten. Es wurden aber auch allgemeine Themen wie der Afghanistankrieg oder der Einfluss der Politik auf den Öffentlich-rechtlichen Rundfunk behandelt.
Lehrer wie Schüler haben wertvolle interkulturelle Erfahrungen gemacht, ein solcher Arbeitsaustausch ist sehr aufschlussreich, sowohl für die Schüler durch die Arbeit in den binationalen Arbeitsgruppen, wie auch für die Lehrer. In der von uns durchgeführten Evaluation zeigten sich die Schüler sehr zufrieden, sowohl mit ihrer dem Kontakt mit den Austauschpartnern bzw. deren Familien wie auch mit dem Programm. Und die französischen Austauschschüler kennen jetzt Mainz zu jeder Tages- und Nachtzeit!
Informationen zum Betriebspraktikum in Lille finden Sie hier:
Zusammen ein Thema bearbeiten, ein Projekt verwirklichen, die gemeinsame Geschichte erkunden, das zukünftige Europa kennenlernen und die Realitäten der deutsch-französischen Kooperation erfahren – das tuen unsere Schüler und ihre Partner aus Frankreich im letzten Jahr Ihrer Schulzeit. Der pädagogische Fachbegriff hierfür lautet „Drittortbegegnung“ und so treffen wir uns seit 2010 einmal im Jahr an einem dritten Ort, meist in der Mitte zwischen Mainz und Lille.
Anfangs haben wir uns mit den Schülern unserer AbiBac-Partnerschule in Lille/Gondecourt getroffen:
- 2010 und 2011 Metz (Centre Européen Robert Schuman) « De la guerre à la paix » / „Vom Krieg zum Frieden : Deutsche und Franzosen im 20. Jh.“
- 2012 Brüssel Planspiel Europa
- 2013 Niederbronn (Centre International Albert Schweitzer) „Das Elsaß: zwischen Deutschland und Frankreich und heute mitten in Europa“
Nach einer kurzen Phase ohne Partner haben wir eine neue Partnerschule für die Drittortbegegnung gefunden, nämlich das Lycée Camille Jullian in Bordeaux, das eine kleine, aber florierende bilinguale Abteilung hat.
- 2016 Niederbronn (Centre International Albert Schweitzer) „Das Elsaß: zwischen Deutschland und Frankreich und heute mitten in Europa“
- 2017 München (JBS am Tower Oberschleißheim) "Macht und Machtmissbrauch in der Geschichte"
- 2018 Niederbronn (Centre International Albert Schweitzer) „Das Herausbilden nationaler Identitäten und ihre geschichtliche Realität im Elsaß“
Über die sehr intensive Drittortbegegnung im Dezember 2018 ist im Newsletter Quoi de neuf des Deutsch-Französischen Institutes und von Libingua ein Bericht erschienen.
- 2019 Mannheim: Die (Kur)pfalz: eine europäische Kulturregion mit allen Sinnen erleben
Die Begegnung wird gefördert von: