Zielgruppen
Das Angebot der Schule für Hochbegabtenförderung/internationale Schule richtet sich an intellektuell hochbegabte Schülerinnen und Schüler. Allgemein versteht man unter hoher Begabung eine individuelle Disposition, die es Menschen ermöglicht, Hochleistungen in einem oder mehreren Bereichen zu erbringen. Um ein angeborenes Potential tatsächlich in Leistung umsetzen zu können, müssen darüber hinaus bestimmte Persönlichkeitsmerkmale und weitere äußere Faktoren begünstigend wirken.
Intellektuelle Hochbegabung, wie sie in einem Intelligenztest gemessen wird, stellt eine sehr spezielle Form der Hochbegabung dar, die zunächst vor allem das Erfassen von Zusammenhängen und damit das Verstehen und Nutzen erlernter Dinge in einem größeren Kontext erleichtert. Dies kann mit weiteren kognitiven Stärken einhergehen – wie einem sehr guten Gedächtnis oder der Fähigkeit, Dinge schnell zu automatisieren – muss aber nicht.
So zeigen einige der intellektuell hochbegabten Kinder, ohne sich anstrengen zu müssen, herausragende schulische Leistungen und widmen sich noch einer Vielzahl sonstiger Aktivitäten. Sie sind neugierig, können Zusammenhänge und Strukturen erkennen und merken sich auf Grund ihres hervorragenden Gedächtnisses viele Details oder automatisieren Rechtschreibung, Grammatik und Kopfrechenaufgaben mit ganz wenigen Übungsaufgaben. Andere hingegen verstehen auch sehr schnell, haben viele Interessen und stellen weiterführende Fragen, tun sich aber mit der Rechtschreibung und/oder dem Kopfrechnen eher schwer und müssen üben, um gute oder sehr gute Ergebnisse zu erzielen. Dazu wiederum sind einige bereit, andere eher nicht. Ob ein Kind mit sehr hoher gemessener Intelligenz also tolle schulische Leistungen erbringt, hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab.
Mädchen werden, obwohl es keine Geschlechterunterschiede im Bereich der intellektuellen Begabung gibt, weniger häufig als hochbegabt erkannt, weil sie sich oft an die Erwartungen ihrer Umgebung anpassen und sich selbst Herausforderungen im zwischenmenschlichen Bereich suchen, während Jungen eher durch auffälliges Verhalten auf sich aufmerksam machen – ganz unabhängig davon, ob sie hochbegabt sind oder nicht.
Von intellektueller Hochbegabung spricht man in der Regel, wenn in einem Intelligenztest ein IQ-Wert, der größer als 130 ist, gemessen wird. Dies ist aufgrund der Normierung der IQ-Skala bei 2% der Bevölkerung der Fall. Rein statistisch ist in jeder zweiten Grundschulklasse mit einem hochbegabten Kind nach dieser Definition zu rechnen. Die Schule unterstützt Kinder mit sehr hohen Intelligenzwerten dabei, dieses Potenzial zu nutzten, sei es durch angemessene Herausforderungen und/oder durch Förderung der zur Leistungsentwicklung notwendigen anderen Fähigkeiten im kognitiven, emotionalen und motivationalen Bereich.
Das Angebot der Schule richtet sich auch an Schülerinnen und Schüler mit internationalem Hintergrund,
- die mit ihren Eltern nach einem mehrjährigen Aufenthalt im Ausland nach Deutschland kommen bzw. zurückkehren und ein schulisches Angebot suchen, das ihnen den (Wieder-)Einsteig in das deutsche Schulsystem erleichtert.
- bei denen grundsätzlich eine gymnasiale Eignung vorliegt, ergänzt durch besondere Sprachkenntnisse durch den Auslandsaufenthalt.
- die über gute Deutschkenntnisse verfügen, da der Unterricht zusammen mit den hochbegabten Schülerinnen und Schülern weitgehend in deutscher Sprache erteilt wird.
Von allen Schülerinnen und Schülern wird erwartet, dass sie gymnasialen Anforderungen gerecht werden. Dazu gehören auch eine hohe Einsatzbereitschaft sowie gesteigertes Interesse und Engagement. Erwartet wird außerdem die Bereitschaft, schulbezogene Lernfähigkeit und soziale Integrationsfähigkeit in einer Klassengemeinschaft zu entwickeln.
Ein Quereinstieg in höhere Klassen der Schule für Hochbegabtenförderung/internationale Schule ist je nach Fähigkeiten der Schülerinnen und Schüler und vorhandener Kapazität möglich.