Intensivzeiten
Intensivzeiten zeichnen sich dadurch aus, dass sie eng an die regulären Themen der Fächer angeknüpft sind und im Fachunterricht über einen längeren Zeitraum vorbereitet werden. Es schließt sich eine Intensivwoche an mit Exkursionen, Besuchen von Experten, Diskussionsmöglichkeiten, individueller Vertiefung und Reflexion. Eine Weiterarbeit in einzelnen Fächern ist möglich. Die Intensivzeiten gehen teilweise in die Bewertung der Fächer ein, soweit die Inhalte reguläre Fachinhalte sind, haben aber vor allem in der Intensivwoche auch bewertungsfreie Phasen und öffnen den Blick für außerschulische Themen. Sie sind fest verankert in Klassenstufe 5, 7, 8 und 9.
In Klassenstufe 6 findet statt dessen das individuelle Projekt statt, bei dem sich jede Schülerin und jeder Schüler ein eigenes Thema wählt und mit viel Unterstützung bei Planung, Recherche, Ausarbeitung und Präsentation bearbeitet.
Hier sind mehrere Themen für die Intensivzeit möglich, die auch jeweils unterschiedlich viel Zeit beanspruchen. Es liegt im Ermessen der Lehrkräfte, welches Thema gewählt wird. Denkbar sind beispielsweise:
- Sagen und Mythen als Teil unseres kulturellen Erbes
- Kulturlandschaft lesen – Burgen
- Kirchen in Mainz und ihre Fenster
Hier findet die Intensivzeit zum Thema „Wein in Rheinland-Pfalz“ statt. Es geht in den Naturwissenschaften um die Traube und auch um Schädlinge und Schädlingsbekämpfung. Außerdem wird der Prozess der alkoholischen Gärung betrachtet. In Erdkunde stehen die Böden und Gesteinsarten auf dem Programm, in Mathematik werden Wirtschaftlichkeitsberechnungen angestellt, die Sprachen übernehmen das Marketing für ein Weingut, das in der Intensivwoche auch besucht wird, um vor Ort den Prozess der Weinherstellung von der Lese bis zur Abfüllung zur erleben. Sportlich wird es, wenn die Kinder selbst Trauben lesen. Und in Deutsch werden die Berichte geschrieben über das Erlebte, nicht ohne vorher das Verstehen von Sachtexten zu üben, in denen es um die Gefahren von Alkoholmissbrauch geht.
Berichte
Hier geht es in einer sehr umfangreichen Intensivzeit, die bis zu drei Monate umfasst, um das Thema „Rechtsstaatlichkeit“. Ausgehend von grundlegenden Informationen über Rechtsstaatsprinzipien und unser Grundgesetz aus dem Fach Sozialkunde wird das Thema in fast allen Fächern anknüpfend thematisiert. Historisches Aspekte kommen ebenso vor wie die Naturwissenschaften, wenn es um Kriminalistik und Strafverfolgung geht. Die Frage der Finanzierung von Wissenschaft kann in Mathematik betrachtet werden, ebenso die Frage, warum es so schwierig ist, Mehrheiten zu finden und warum die Anzahl der Parteien im Laufe der Zeit steigt. Die Fremdsprachen leisten den Blick über die Grenzen.
Höhepunkt ist die Intensivwoche am Schuljahresende, in der der Landtag besucht wird, ein Jurist zu Besuch kommt, Selbstverteidigung in Sport ausprobiert und mit dem Thema „Notwehr“ und „Zivilcourage“ verknüpft wird.
Berichte
Hier findet eine intensive Beschäftigung mit dem Thema „Gewalt, Flucht und ihre Folgen“ statt, die an die Themen aus dem Jahr zuvor anknüpft. Leitfach ist diesmal Geschichte mit dem historischen Blick auf den Nationalsozialismus und die DDR und Sozialkunde mit dem Blick in die heutige Realität. Traumatisierung durch Gewalt- und Fluchterfahrungen werden in GuL (=Gehirn und Leben) thematisiert und in Deutsch mit einer Lektüre vertieft. Die Fremdsprachen betrachten das Thema entweder auch an Lektüren oder als historisch-landeskundliches Thema. Biologie interessiert sich für die Vererbbarkeit von Traumata, Erdkunde für Fluchtgründe auf dieser Erde.
Die Berlinfahrt ist in diese Intensivzeit eingebunden und es ergeben sich jedes Jahr neue Möglichkeiten für Exkursionen und Gespräche mit Betroffenen.