Projekt "Kunststoffe"
Mal so richtig experimentieren dürfen, ohne auf die Uhr schauen zu müssen: Das war in der "Langen Nacht der Chemie" für Schülerinnen und Schüler der Klasse 5h und des GyGo-Labs der Ganztagsschule möglich. Einige Schülerinnen und Schüler anderer Jahrgänge haben sich der Aktion noch zusätzlich angeschlossen.
Makromoleküle hieß diesmal das Thema. Ulrike Löhlein vom Ada-Lovelace-Projekt und Anja Faatz leiteten die Experimentiergruppen an. Als Besonderheit hielt spät abends Dr. Markus Klapper vom Max-Planck-Institut für Polymerforschung Mainz einen spannenden Vortrag, bei dem er seine jungen Zuhöher in die gigantische Welt der Kunststoffe entführte und sie dabei auch selbst experimentieren ließ. Es gibt keinen Bereich und fast keinen Gegenstand in unserem Alltag mehr, der nicht mit Kunststoffen zu tun hat. Ganz spezielle Materialeigenschaften sind gefordert: Für die Astronautenkleidung muss das Material extrem kältebeständig sein, für die Schutzkleidung der Arbeiter an Hochöfen extrem hitzebeständig, für Flugzeuge ist große Stabilität bei geringstem Gewicht gefordert usw.
Beim Experimentieren wurden dann elastische Siliconbänder schnell zu Trägermaterial für geheime Botschaften oder für Spickzettel umfunktioniert, geringe Mengen des Füllmaterials der Babywindeln (Superabsorber) nahmen unblaubliche Wassermengen auf und blieben immer noch fest. Weiter wurden an Grenzflächen Nylonfäden gesponnen und in einem anderen Experiment Polyurethanschäume hergestellt und - der neueste Hit - mit Polymeren, die den elektrischen Strom leiten, wurde gemalt und geschrieben und anschließend die Leitfähigkeit demonstriert. Was für die jüngeren Schüler wie Zauberei wirkte und einfach nur Spaß machte, das musste von den älteren dann in Bau- und Funktionsweise erklärt werden können. Es war eine rundum gelungene Sache.
Elke Entenmann