Bildende Kunst am OSG
Die Bedeutung des Fachs Bildende Kunst für die Lebenspraxis der Schülerinnen und Schüler
Im späteren Leben der Schülerinnen und Schüler ist die Fähigkeit, Dinge zu visualisieren, sei es per Handzeichnung oder über eine Computergrafik, nicht allein in den typischen gestalterischen Berufen gefragt. Gedanken in Bilder zu kleiden und das Verständnis der Menschen für Inhalte über klare grafische Oberflächen zu leiten, findet bereits heute Eingang in alle Berufssparten, in denen entwickelt und kommuniziert wird.
Alle Berufe im Bereich Design und Medien (Produktdesign, Printdesign, Webdesign, Mediendesign, Medienwirtschaft), im Bereich Architektur, Innenarchitektur und Stadt- und Umweltplanung sowie alle mit visuellen Planungsstufen verbundenen Ingenieursberufe profitieren unmittelbar vom Fach Kunst und seiner bildnerisch-praktischen Heranbildungsarbeit. Für die Belegung der Studiengänge Freie Kunst, Kunstpädagogik, Kunstgeschichte und Kunstwissenschaften ist ein vorangegangener Kunstunterricht nicht wegzudenken.
Gegenstand des Unterrichts im Fach Bildende Kunst ist die ästhetische Bildung. Sie hat die Persönlichkeitsentfaltung in allen Dimensionen zum Ziel – sowohl in den produktiven wie in den rezeptiv-reflexiven Verhaltensdimensionen. Ästhetische Bildung fördert die individuelle Entfaltung und steht für die allseitige Bildung aller Kinder und Jugendlicher in einer immer stärker ästhetisch geprägten Kultur. Ästhetische Bildung leistet einen Beitrag zu einer ganzheitlichen Persönlichkeitsentwicklung, indem sie Gefühle, Intuition und Kreativität als untrennbare Bestandteile der "emotionalen Intelligenz" fördert, einer wichtigen Dimension der menschlichen Intelligenz. Sie erweitert das Verständnis von menschlicher Rationalität um den Bereich der anschaulichen Erkenntnis. Damit vergrößert sie die Zugriffsmöglichkeiten auf die Welt auch im Sinne des immer wieder geforderten vernetzten Denkens, ohne die Zugriffsweisen einzuschränken, die im Unterricht anderer Fächer eingeübt werden.
Medienraum Bildende Kunst
Seit dem Schuljahr 2006/07 steht den Schülern am Otto-Schott-Gymnasium ein zusätzlicher Medienraum für das Fach Bildende Kunst zur Verfügung, den man mit Recht als eine Besonderheit der Schule bezeichnen kann. Er ist mit 32 Computern ausgestattet, an denen nahezu alle Lerngruppen der Schule mit Einzelplätzen versorgt werden können. Fünf der Rechner sind zu digitalen Video-Schnittplätzen ausgebaut. Videokameras mit Stativen ergänzen das Angebot. Der Medienraum soll für das Erlernen und Verstehen ästhetisch-medialer Techniken genutzt werden, die im modernen Kunstunterricht eine zunehmend zentrale Bedeutung erlangen. Dazu gehören Lernfelder wie die digitale Bildbearbeitung über pixelorientierte Grafikprogramme, Bildmanipulation, Entwurf und Konstruktion in mathematisch-geometrischer Präzision mit vektorbasierten Zeichenprogrammen, Layout und visuelle Informationsvernetzung in Präsentationen, Webdesign und Desktop-Publishing, oder Bildfolgen-Organisation in Animation, Zeichentrick und Videoschnitt. Weiter soll durch die Verwendung des Computers und der Bewusstwerdung seiner Möglichkeiten in den Bereichen Ästhetik und Kommunikation versucht werden, ein medienkritisches Bewusstsein zu schaffen.