Unterricht in Bildender Kunst
Der Unterricht in der Orientierungsstufe
Der Unterricht der Klassen 5 und 6 nutzt die in dieser Altersstufe hohe Bereitschaft der Schüler, aus der reinen Vorstellungskraft heraus komplexe Bildwerke zu erstellen. Die klassischen Gestaltungstechniken Malerei, Zeichnung und Plastik stehen hier im Vordergrund, die Arbeit mit textilem Material oder einfachen anderen Materialien in Collagen, Assemblagen oder im Modellbau sowie die Auseinandersetzung mit Bildfolgen (Comic) kommen hinzu. Jede bildnerische Aufgabe beinhaltet eine Problemstellung im formalen Bereich (Farb- und Forminszenierung) und/oder im Bereich des Inhaltlichen („was wird erzählt“, „wie wird es erzählt“). Die individuelle Lösung des bildnerischen Problems ist fest verzahnt mit ihrer Ausgestaltung.
Der Unterricht orientiert sich an der emotional geprägten Lebens- und Vorstellungswelt der Schülerinnen und Schüler. Im Lehrplan ist wie in den anderen Fächern der Einbezug verschiedener Erfahrungsbereiche wie „Familie“, „Tier“ oder „Freundschaft“ vorgesehen, die dem Schüler nahestehen. Ziel ist es, die bildnerischen Erfahrungen der Schülerinnen und Schüler zu erweitern und damit ihre Wahrnehmungs-, Vorstellungs- und Ausdrucksfähigkeiten zu steigern.
Der Unterricht in den Klassen der Sekundarstufe 1
Im Zentrum des Unterrichts der Klassen 7 und 8 steht der Einblick in den Verlauf und die Struktur gestalterischer und künstlerischer Arbeitsweisen. Der Unterricht orientiert sich dabei an dem stärker werdenden Bedürfnis der Schülerinnen und Schüler, ihrer Erfahrung von Wirklichkeit und ihres veränderten Körperbewusstseins eine gestaltete Form zu geben. Anhand des eigenen Schaffens sowie der erörternden Analyse von Objekten im Unterricht gewinnen die Schülerinnen und Schüler Verständnis für gestalterisch-künstlerische Arbeitsweisen und Prozesse. Ziel des Unterrichts in den Feldern Malerei, Druckgrafik, Zeichnerische Konstruktion ist, die Schülerinnen und Schüler mit den dem Bildwerk zugrunde liegenden Strukturen (Komposition, Farbkontrast, Farbklang, Formgewichtung, Durchdringung, Transparenz, Raum und Plastizität) vertraut zu machen.
Das Werken in konstruktiven Aufgabestellungen (z.B. zur Statik von Bauten) oder das Erstellen von Designs (CD-Cover, Plakat, Layout, Mode oder Produkt) verfolgen die Auseinandersetzung mit jener Kunst, die im realen Lebensumfeld Anwendung findet.
In Klasse 10 tritt verstärkt kunstgeschichtlicher Unterricht neben die Praxis. Schwerpunkt eines kurzen kunstgeschichtlichen Überblicks mit besonderer Berücksichtigung der Entwicklung des Menschenbilds sind die Epochen der Antike (Ägypten, Griechenland, Rom).
Der Unterricht in der MSS
Im Grundfach wie im Leistungsfach Kunst sind praktisches Arbeiten und Theorie zu gleichen Anteilen vertreten. Die Theorie gliedert sich hierbei in Kunstgeschichte und in andere Kunstwissenschaften wie Wahrnehmungstheorie, Semiotik, Bildbetrachtung, Design-, Architektur- und Medientheorie und Kunstphilosophie. Während die Kunstgeschichte durchgehend unterrichtet wird, bilden die anderen Wissenschaften je nach Halbjahr und Jahrgangsstufe eine wechselnde Folge. Die Aufgaben des Praxisunterrichts lehnen sich eng an die Themenstellungen der Theoriebereiche an.