Der Austausch mit dem Lycée Camille Jullian in Bordeaux (für alle nicht-bilingualen Schüler in Klasse 10)
Der „Bordeaux-Austausch" war seit knapp 20 Jahren eine feste Größe in der Bilingualen Abteilung und durch die organisatorischen Umstellungen infolge der Einführung von G8 konnten wir mit dem Schuljahr 2013/14 diesen Austausch für die Schüler der 2. Fremdsprache öffnen. Lange war dies gefordert worden und ein Herzenswunsch. Wie stark der Austausch Schüler prägt und bleibende Veränderungen bewirkt, zeigten 2015 Charline Peret und Elise Fraigneau in ihrem deutsch-französischen Text, den sie auf der Abschiedsparty mit Diaschau Schüler, Eltern und Lehrern, vorstellten: "Ja, Momente, die wir nur kennenlernen konnten, da wir diese Reise gemacht haben"
Die Schüler unserer Partnerschule kommen meist zum 1. Advent nach Deutschland, um die deutschen Weihnachtstraditionen und das winterliche Mainz kennen zu lernen, und die Zehntklässler des OSG fahren jeweils im April oder Mai nach Bordeaux und hoffen, dass das Wetter einen frühen Sommer beschert.
Der Kontakt nach Lormont entstand aus dem glücklichen Umstand, dass unsere ehemalige Kollegin Annie Krause-Tastet aus Bordeaux stammt und über persönliche Kontakte die Verbindung zu dieser Schule knüpfte. Durch personelle Wechsel wanderte der Austausch an das Lycée Camille Jullian, das am Rande der Innenstadt zu den traditionsreichen Schulen der Stadt gehört und einen Schwerpunkt in den Geisteswissenschaften und Sprachen hat: Neben u.a. einer internationalen Abteilung für Russisch und einer section européenne für Portugiesisch gibt es eine section européenne auch für Deutsch, was bedeutet, dass die Schüler ein wenig bilingualen Unterricht haben.
Das Programm in Mainz beinhaltet neben der Erkundung der Stadt Mainz thematisch gruppierte Aktivitäten. Themen waren u.a. der Umweltschutz in beiden Ländern, die Römer in Mainz und Rheinhessen, Flüsse als Kulturlandschaft oder Studien- und Berufswahl.
In Bordeaux erkunden wir die Region geographisch, historisch und kulinarisch, der Atlantik mit dem Bassin d'Arcachon und der Dune du Pyla, eine der größten Dünen Europas ist immer ein besonderer Anziehungspunkt. Wir arbeiten auch projektorientiert, d.h. die Aktivitäten folgen einem roten Faden, z.B. "Nachhaltige Entwicklung" oder „Jugend und Medien“. Als Bonbon auf der Rückfahrt legen wir ab und zu eine Etappenübernachtung etwa auf halber Strecke ein, sodass die Schüler u.a. die Schlösser der Loire besichtigen, einen Frühsommerabend an der Seine genießen oder den Geburtsort von Charles de Gaulle, Colombey-les-Deux-Eglises, und das dortige multimediale Museum erkunden können.
Pädagogische Ziele sind also die Vertiefung landeskundlicher Kenntnisse und die Verbesserung der Sprachkenntnisse. Daher ist immer ein Wochenende, oft sogar ein verlängertes, in den Austausch mit eingeschlossen, damit die Schüler möglichst intensiv das normale Leben der Gastfamilien kennenlernen. Wir wünschen uns stets (und fördern es), dass längerfristige Kontakte entstehen: mehrwöchige Austausche, Ferienbesuche etc. Dies passiert oft und manche Freundschaft hält jahrelang - sei es unter den Schülern, sei es zwischen den Kollegen.
Schülerbericht 2016 (Sommer-Ausgabe der Postille, Seite 4)