Ruanda - Partnerschaft

Ruanda

Schon seit vielen Jahren hat das Engagement für unser Partnerland Ruanda am OSG einen festen Platz.

Zwischen dem OSG und der Primarschule Mburabuturo/Kigali in Ruanda besteht seit 1994 eine lebendige Schulpartnerschaft.

Nach der Zerstörung und Verwüstung durch den Bürgerkrieg wurde es dringend notwendig, die stark in Mitleidenschaft gezogene Schule wieder aufzubauen. Sie lag im Sperrfeuer rivalisierender Milizen.

Partnerschule Mburabutouro/Kigali

Die Schule hatte (2008)  1416 Schüler, 29 Lehrer und 28 Klassenräume. In jeder Klasse werden durchschnittlich 55 Schülerinnen und Schüler unterrichtet. Der Unterricht geht von 7:45 bis 16:45 Uhr. In der Mittagspause von 12:00 bis 14:00 Uhr gehen die Schüler nach Hause.

Dank des Engagements und Einsatzes unserer Schülerinnen und Schüler und der großen Unterstützung durch ihre Eltern gelang es in den folgenden Jahren die Schule wieder für schulische Zwecke zu nutzen. Eine Vielzahl von Maßnahmen wurde durch Spendengelder

ermöglicht, wie z.B.:

  • Unterstützung von bedürftigen Schülerinnen und Schüler ( 35 Euro/Schüler/Jahr für
  • Schulgeld, Schuluniform und Schulmaterial)
  • Bereitstellung von Schulmaterial (Papier, Stifte)
  • Instandsetzung und Renovierung von Klassensälen
  • Erweiterung und Möblierung von Klassenräumen
  • Bereitstellung einer Schülerbibliothek und einer Lehrerkantine
  • Bau von Latrinen
Partnerschaft / Spendengelder

Neben der rein materiellen Unterstützung wird diese Partnerschaft durch rege Briefkontakte  jeweils vor Ort gelebt und mit Leben erfüllt. Durch das gegenseitige Kennenlernen von Lebens-, Schul- und Arbeitsbedingungen wird das Bewusstsein geschult, dass Fremdartiges und Andersartiges sehr reizvoll sein kann und nicht zu Ängsten und Ablehnung führt. Mit Wertschätzung und Toleranz begegnen sich die jungen Menschen in ihren besonderen Lebensformen. Dadurch wird das Bewusstsein gestärkt, die weltweite Verbundenheit und die Verantwortung für die EINE Welt zu fördern. Die Bereitschaft  soziales Engagement zu pflegen wird durch diese Solidarität auf Augenhöhe verstärkt.

Die Spendengelder (von 2001 bis 2008  über 60.000 Euro) werden vom Koordinationsbüro in Kigali/Ruanda sorgfältig verwaltet. Das Koordinationsbüro ist eine Einrichtung des Partnerschaftsvereins Rheinland-Pfalz/Ruanda und des rheinland-pfälzischen Innenministeriums, das für die Umsetzung der Graswurzelpartnerschaft zwischen Rheinland-Pfalz und Ruanda von der Landesregierung 1984 eingerichtet wurde. In Absprache mit den beiden Schulen werden für die jeweils anstehenden Projekte die Spendengelder zur Finanzierung abgerufen. Alle Projekte werden detailliert vorbereitet, durchgeführt und abgeschlossen. Die Abrechnungen werden vorgelegt.

Ruanda - Aktivitäten des OSG
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In der Mittel- und Oberstufe wird das Thema Ruanda wieder aufgenommen, vertieft und erweitert (z.B. Gespräche und Diskussionen mit ruandischen Politikern, Sportlern u.ä.). Auch der Aspekt der Solidarität und des sozialen Engagements wurde in den vergangenen Jahren immer wieder aufgegriffen. So haben 2007 zur 25-Jahr-Feier der Partnerschaft Rheinland-Pfalz/Ruanda 50 Schülerinnen und Schüler der Oberstufe die vielen Gäste und Besucher des Ruanda-Tages in Mainz betreut. Zehn Siebtklässler waren mit ihren ruandischen Rollern zusammen mit ruandischen Trommlern als „wandelnde“ Litfasssäule in der Stadt unterwegs.

Weiterhin nimmt unsere Schule jedes Jahr an der mittlerweile bundesweiten Aktion Tagwerk (Dein Tag für Afrika) unter der Schirmherrschaft von Bundespräsident Horst Köhler teil. Hierfür suchen sich interessierte Schülerinnen und Schüler für einen Tag einen bezahlten Job und spenden dann die Vergütung für ihr „Tagwerk“ unserer Partnerschule. So haben die Jugendlichen die Möglichkeit, für einen Tag in die Arbeitswelt hinein zu schnuppern und unterstützen gleichzeitig ihre Altersgenossen in Ruanda.

Ein besonderes Highlight der bisherigen Ruanda-Aktivitäten war die Global Education Week im November 2004 am OSG. Globales und interkulturelles Lernen stand im Mittelpunkt der von der Nord-Süd-Kommission des Europarates initiierten  Global Education Week. Sechs Schülerinnen und Schüler sowie zwei betreuende Lehrer vom Collège de Nkanka in Ruanda und acht Schülerinnen und Schüler unserer Jahrgangsstufe 11 nahmen daran teil.

Dass die Begegnung mit dem Partnerland im Laufe einer Schulkarriere am OSG nicht ohne Wirkung bleibt, zeigt sich auch darin, dass im vergangenen Jahr ein ehemaliger Schüler unserer Schule sein Freiwilliges Soziales Jahr beim Partnerschaftsbüro in Kigali absolviert hat und es auch für das kommende Jahr schon wieder Interessenten für diese Tätigkeit unter den OSG-Schülern gibt.